Svitavy -2002

 

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Zum dritten Mal nahm unser Gemischter Chor am internationalen Chortreffen für Amateurchöre in Svitavy (Tschechien) teil.

Young Voices und der Gemischte Chor des Gymnasiums Egeln beim 5. Chorfestival im tschechischen Svitavy

Ein Doppelstockbus mit 75 Sitzplätzen, 2 Chöre mit insgesamt 70 Sängerinnen und Sängern im Alter von 14 bis 28 Jahren, zwei Chorleiter bzw. Betreuer, ein Busfahrer, ca. 150 Gepäckstücke und eine Strecke von insgesamt 1000 km – das ist die grobe Zusammenfassung unserer mittlerweile vierten Fahrt ins tschechische Svitavy…

Während wir uns normalerweise um 5 Uhr morgens noch einmal im Bett umdrehen würden, stiegen wir am Freitag, den 26. April um diese Uhrzeit in den Bus, voll freudiger Erwartung endlich unseren Partnerchor oder besser unsere Freunde wiederzusehen – „Iuventus“!

Doch zunächst galt es 500 km zurückzulegen, dank der Firma Klesener, die uns einen bequemen Bus zur Verfügung stellte, war es nicht schwer diese Strecke relativ entspannt zu überstehen.

Nach ca. 10 Stunden Fahrt und 4 Pausen hatten wir es endlich geschafft – Ankunft in „unserem“ Svitavy!

Die Wiedersehensfreude war auf beiden Seiten riesig, doch die gemeinsame Zeit war sehr knapp bemessen, denn unser Wochenende bestand aus einem sehr engen Zeitplan. Kaum angekommen, hieß es für uns Unterkunft beziehen, umziehen, einsingen und akustische Probe für den ersten Auftritt im Weißen Haus.

20.00 Uhr war es dann soweit, in einem 2-stündigen Eröffnungskonzert präsentierten sich alle Chöre, die u.a. aus Russland und Polen angereist waren, unter denen sich der uns bekannte Chor, der polnische Jugendmännerchor „LIRA“ befand.

Für unseren Schulchor war der Auftritt eine Art Feuerprobe, denn für viele von ihnen war es der erste Besuch und Auftritt bei unseren tschechischen Freunden. Doch sie machten ihre Sache gut, ob nun bei den deutschen Volksliedern oder aber dem bekannten Sister Act – Song „Hail Holy Queen“, das Publikum war begeistert! Und auch wir von „Young Voices“ gaben alles, schließlich hatten wir einen Ruf zu „verlieren“ und so präsentierten wir ein bunt gemixtes Programm mit Liedern verschiedenster Epochen und Stilrichtungen.

Den krönenden Abschluß bildete Gastgeber  „Iuventus“ sowie eine Folkloregruppe aus Rußland.

Das „musikalische Wiedersehen“ war ein gelungener Abend. Gern wären wir im Kulturhaus bei unseren Freunden geblieben, denn wir hatten uns viel zu erzählen und auch die Mitglieder des Schulchores hatten ihre ersten Berührungsängste abgelegt und Kontakte geknüpft. Doch leider mußten wir punkt 23.00 Uhr in den Bus einsteigen, um in unsere Unterkunft zu fahren – ein idyllisches Kurhotel am Waldrand mit urigen Bungalows und einem Restaurant – denn ein tschechisches „Pivo“ zu trinken, gehörte mittlerweile zur Tradition.

Auch am zweiten Tag klingelte der Wecker recht früh und wieder hieß es – ab in den Bus zum Frühstück in der Kantine des Gymnasiums, danach weiter zur Probe der Gemeinschaftslieder im „Weißen Haus“.

Eigentliches Highlight des Tages sollte ein Empfang beim Bürgermeister der Stadt Svitavy sein, da dies allerdings abgesagt wurde, hatten wir genügend Zeit ganz in Ruhe durch unsere „zweite Heimat“ zu schlendern, kleine Mitbringsel zu kaufen oder in einem der vielen kleinen Kaffees und Restaurants typisch tschechische Spezialitäten zu genießen…

Doch gerade wenn es am schönsten ist, ruft auch schon die Pflicht – akustische Probe in der Stadtkirche, in der am frühen Abend alle ausländischen Chöre ihr Können zum Besten gaben.

Hier wurde sowohl „Young Voices“ als auch dem Schulchor die Nervosität durch zustimmendem Beifall genommen. Kaum standen wir auf der Bühne und uns allen wurde wieder klar welch unheimlichen Spaß wir immer wieder haben in dieser Stadt zu singen.

Geschafft aber zufrieden gab es erstmal eine Stärkung und die brauchten wir auch, schließlich war der Abend noch jung und es sollte noch eine Menge von seiten der Gastgeber geboten werden.

So fand zunächst das Atelierkonzert in der Stadtkirche statt, an dem sich einige Gastchöre sowie der Gastgeberchor „Iuventus“ beteiligten. Und da hörten wir es – das Requiem, leise mitsummend genossen wir den Klang von „Lacrymosa“ und „Sanctus“.

Mit diesen klanglichen Eindrücken im Ohr zog es uns wieder in Richtung Kulturhaus, denn dort ging es zum geselligen Beisammensein. Zunächst zaghaft, doch dann immer ausgelassener wurden Lieder gesungen, getanzt und gelacht… eben eine typische Abschlußfeier!

Aber selbst der schönste Abend hat mal ein Ende und so verabschiedeten wir uns erneut, jedoch nur bis zum nächsten Morgen. Denn 9.30 Uhr wurde auf den Marktplatz von Svitavy zur traditionellen Matineé geladen. Mit unseren eher geringen Tschechisch-Kenntnissen trällerten wir fröhlich die Gemeinschaftslieder gemeinsam mit allen anderen Gastchören.

Mit den Lieder „El Haderech“ bzw. „Kommt ihr G`spielen“ sagten wir „Auf Wiedersehen“.

Tränenreich aber dennoch hoffnungsvoll und mit einer bestimmten Vorfreude auf das nächste Treffen nahmen wir Abschied – nicht nur von unseren Freunden des Chores „Iuventus“ sondern auch von einer immer wieder überraschend schönen Stadt.